Piano Festival Aarau

Tomas Dratva

Klavier

VII. Pianofestival Aarau 2024:

«Auserlesen», Konzert 3

Johann Pachelbel war eine wichtige, zu seiner Lebzeit hoch angesehene Figur der deutschen Barockmusik am Ende des 17. Jahrhunderts. Pachelbels Werdegang als Musiker ist aufgrund seiner Anstellungen in Wien, Eisenach, Erfurt, Stuttgart, Gotham und Nürnberg gut bekannt. Sein kompositorisches Schaffen ist zu grössten Teilen erhalten, sein Leben allerdings ist sehr wenig dokumentiert.

Als gesuchter und gefeierter Organist – zuletzt zu St. Sebald in Nürnberg – komponierte Pachelbel zahlreiche Werke für Tasteninstrumente. Choralbearbeitungen, Fugen, Ciacone, Suiten und Fantasien gehören ebenso dazu wie Ricercari, Magnificats, Toccaten und Variationen. Eine besondere Position in seinem Clavier-Werk nimmt das Hexachordum Apollinis aus dem Jahr 1699 ein. E s ist die einzige Komposition für ein Tasteninstrument, welche zu Lebzeiten Pachelbels im Druck erschien. In sechs Arien mit ihren Variationen entfaltet Pachelbel seine prächtige Kunst der Variation. Das rund 50-minütige Meisterwerk ermöglicht einen umfassenden Einblick in Pachelbels Stil und Methode des Komponierens und in seine Kunst des Variierens. Grundlage des Hexachordum Apollinis sind selbst komponierte Themen («Arien»), welche Pachelbel in mannigfaltiger Art variiert: jeubrisé, polyphone Verdichtungen, rhythmische Verzahnungen, kantable Melodien, virtuose Einlagen im Stile concertante u.a.

Pachelbel komponierte das Werk explizit sowohl für Orgel als auch für Cembalo. Ich erforsche und interpretiere diesen Variationszyklus auf dem modernen Konzertflügel. (Tomas Dratva)

Programm

10. Feb

2024

Samstag, 18.00 Uhr

Konzert 3

Pachelbel

Johann Pachelbel
(1653–1706)

Hexachordum Apollinis

Aria Prima (in d) & Variationes 1 – 6
Aria Secunda (in e) & Variationes 1 – 5
Aria Tertia (in F) & Variationes 1 – 6
Aria Quarta (in g) & Variationes 1 – 6
Aria Quinta (in a) & Variationes 1 – 6
Aria Sexta – Aria Sebaldina (in f) & Variationes 1 – 8

Der Schweizer Pianist Tomas Dratva studierte Klavier in Basel, Luzern und London und gab schon während des Studiums sein Début mit dem Tonhalle Orchester Zürich. Seither konzertiert er regelmässig in vielen Ländern der Welt, Auftritte als Solist mit zahlreichen Orchestern (Sinfonieorchester Luzern, Tonhalle Orchester Zürich, Argovia Philharmonic, Kammerorchester Basel, Slowakische Philharmonie Košice, Slowakisches Radiosinfonieorchester Bratislava, Praga Sinfonietta, Russische Staatsphilharmonie Tomsk, Slovak Sinfonietta, u.a.).
In den Jahren 1993 bis 2010 war Tomas Dratva Pianist des Trio Animæ und führte mit diesem Ensemble in unveränderter Besetzung über 100 Klaviertrios auf. Tomas Dratva publiziert seit über 20 Jahren regelmässig Aufnahmen. 2017 gründete er das Musiklabel PIANOVERSAL - das weltweit erste rein digital publizierende Musiklabel für klassische und zeitgenössische Klaviermusik. Tomas Dratva pflegt ein vielseitiges Repertoire: Beschäftigung mit der Musik unserer Zeit, Forschung nach Neuentdeckungen und Wiederentdeckungen sowie die Auseinandersetzung mit historischen Klavieren sind wichtige Imperative in seiner künstlerischen Tätigkeit. Tomas Dratva ist begeisterter Klavierpädagoge und Mentor. Er unterrichtet an der Alten Kantonsschule Aarau.
«Tomas Dratva holt das Maximum an Vitalität aus der Partitur heraus.» (NZZ)

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