Johann Pachelbel war eine wichtige, zu seiner Lebzeit hoch angesehene Figur der deutschen Barockmusik am Ende des 17. Jahrhunderts. Pachelbels Werdegang als Musiker ist aufgrund seiner Anstellungen in Wien, Eisenach, Erfurt, Stuttgart, Gotham und Nürnberg gut bekannt. Sein kompositorisches Schaffen ist zu grössten Teilen erhalten, sein Leben allerdings ist sehr wenig dokumentiert.
Als gesuchter und gefeierter Organist – zuletzt zu St. Sebald in Nürnberg – komponierte Pachelbel zahlreiche Werke für Tasteninstrumente. Choralbearbeitungen, Fugen, Ciacone, Suiten und Fantasien gehören ebenso dazu wie Ricercari, Magnificats, Toccaten und Variationen. Eine besondere Position in seinem Clavier-Werk nimmt das Hexachordum Apollinis aus dem Jahr 1699 ein. E s ist die einzige Komposition für ein Tasteninstrument, welche zu Lebzeiten Pachelbels im Druck erschien. In sechs Arien mit ihren Variationen entfaltet Pachelbel seine prächtige Kunst der Variation. Das rund 50-minütige Meisterwerk ermöglicht einen umfassenden Einblick in Pachelbels Stil und Methode des Komponierens und in seine Kunst des Variierens. Grundlage des Hexachordum Apollinis sind selbst komponierte Themen («Arien»), welche Pachelbel in mannigfaltiger Art variiert: jeubrisé, polyphone Verdichtungen, rhythmische Verzahnungen, kantable Melodien, virtuose Einlagen im Stile concertante u.a.
Pachelbel komponierte das Werk explizit sowohl für Orgel als auch für Cembalo. Ich erforsche und interpretiere diesen Variationszyklus auf dem modernen Konzertflügel. (Tomas Dratva)
2024
Konzert 3
Johann Pachelbel
(1653–1706)
Hexachordum Apollinis
Aria Prima (in d) & Variationes 1 – 6
Aria Secunda (in e) & Variationes 1 – 5
Aria Tertia (in F) & Variationes 1 – 6
Aria Quarta (in g) & Variationes 1 – 6
Aria Quinta (in a) & Variationes 1 – 6
Aria Sexta – Aria Sebaldina (in f) & Variationes 1 – 8