Ein Programm mit einem Blechbläserquartett?! Die Aufgabe, geeignete Stücke zu wählen, war für uns interessant und gleichzeitig auch eine Herausforderung. Entschieden haben wir uns für kleine, kurze und manchmal auch lustige Stücke, die harmonisch gut zum Programmablauf passen und die trotzdem einen Kontrast zum Bläserklang bilden, ohne jemals schwer zu wirken. Das Programm präsentiert auch eine Zeitreise von Barock über Romantik, bis in die Moderne.
Aus Holbergs Zeit – Suite im alten Stil Op. 40 komponierte Edvard Grieg anlässlich des Jubiläums zum 200. Geburtstag des dänisch-norwegischen Dichters Ludvig Holberg im Jahr 1884. Grieg komponierte die Suite ursprünglich als Solo-Klavierwerk, bekannter wurde sie aber in einer vom Komponisten selbst geschriebenen Version für Streichorchester. Die 1926 entstandenen Sechs kleinen Stücke von Ottorino Respighi spielen mit der Tonalität im Grenzbereich zwischen den alten Kirchentonarten und modernem Dur-Moll. Italienische Lebensfreude und Wärme strahlen aus den Miniaturen. Die Pupazzetti Op. 27 (1915) von Alfredo Casella sind klanglich experimentierfreudiger. Sie pendeln manchmal zwischen Bitonalität und Atonalität und geben doch nicht die Tonalität auf. Die kleinen Holzpuppen oder Marionetten geben den Stücken verkleinernde Titel, wie Marcietta oder Notturnino. Ironie und Parodie, Witz und Sarkasmus haben Oberhand. Charakterstücke im wahren Sinn des Wortes! (Junko und Teemu Holma)
Bei den Turmbläsern stehen bekannte Barockstücke von Purcell, Telemann und Reiche auf dem Programm. Mit einer Suite von Christoph Pezelius beschliesst das Quartett seinen Ausflug in die klangliche Welt der Renaissance- und Barockzeit und spingt ins 20. Jahrhundert. Wer kennt sie nicht, die Top Hits der Geschwister Schmid mit Klärli, Werner und Willy Schmid aus den 1940er- und 1950er-Jahren: «Nach em Räge schint d Sunne», «Stägeli uf Stägeli ab», «Am Himmel stoht es Stärnli z Nacht» oder «Ueber de Gotthard flüge d Bräme» – a llesamt aus der Feder des kongenialen Liederschreibers Artur Beul – sowie das Lied «Margitli» von Teddy Staufer aus dem Film «S Margritli und d Soldate» aus dem Jahr 1940. Dieses Medley wurde arrangiert von Willi Schmid, ehemaligem Trompeter der Turmbläser.
2024
Konzert 4
Edvard Grieg
(1843–1907)
Holberg-Suite Op.40
Bearbeitung für Klavier zu vier Händen
von Theodor Kirchner (1823-1903)
Henry Purcell
(1659–1695)
Trumpet Voluntry
Georg Philipp Telemann
(1681–1767)
Die Liebe, Die Tapferkeit
Orazio Vecchi
(1550–1605)
Canzonetta
Gotfried Reiche
(1667–1734)
Sonatina 1
Ottorino Respighi
(1879–1936)
Sechs kleine Stücke
für Klavier zu vier Händen
Henry III
(1491–1547)
Pastime with Good Company
Johann Adolph Hasse
(1699–1783)
Canzonetta
Christoph Pezelius
(1539–1604)
Suite
Alfredo Casella
(1883–1947)
Pupazzetti Op. 27
für Klavier zu vier Händen
Artur Beul
(1915–2010)
Geschwister Schmid Medley
W. C. Handy
(1873–1958)
St. Louis Blues