Piano Festival Aarau

Maximilian Vogler & Junko Holma

Tenor & Klavier

VIII. Pianofestival Aarau 2025:

«Vielfalt», Konzert 6

In ruhigem Zeitmass und theilnehmend erzählt

Jeder Mensch, der mit Musik aufwächst, begegnet irgendwann dem Volkslied. Im deutschsprachigen Raum sind die Lieder der Romantik besonders bekannt. Noch immer singen wir sie als Weihnachts-, Wander- und Wiegenlieder. Besonders verdient um das Volkslied hat sich Johannes Brahms gemacht und so nehmen diese Lieder in seinem Schaffen eine besondere Position ein, denn es scheint für ihn nicht das Komponieren, sondern eher das Konservieren im Vordergrund gestanden zu haben. 

Über Jahre hinweg sammelte Brahms akribisch Melodien und Texte aus verschiedenen Quellen und bemühte sich, diese für seine Zeitgenossen und die Nachwelt vereinheitlicht und gedruckt zu überliefern. Denn ursprünglich waren die Lieder natürlich nur mündlich überliefert – die ältere Generation gab sie an die jüngere durch das gemeinsame Singen weiter.

Brahms komponierte wunderbare Begleitungen, die die jeweilige Geschichte illustrierten, aber ganz bewusst im Hintergrund blieben, um das Erzählerische dieser Lieder hervozuheben. Trotz der Schlichtheit der Kompositionen erkennt man immerzu den Brahmschen Stil, der an seine grossen Lieder und kammermusikalischen Werke erinnert und so werden diese Lieder zurecht als Kleinode bezeichnet. 

Die selten aufgeführten 28 Deutschen Volkslieder WoO 32 stehen m Mittelpunkt dieses Programms und werden umrahmt von Liedern aus den bekannteren 49 Volksliedern WoO 33. Da Brahms diese Lieder als Sammlungen und nicht als Zyklen veröffentlichte, haben wir uns dazu entschieden, die Lieder thematisch zu gruppieren, um sie in den grösseren Rahmen eines Konzertabends einzubetten.

(Maximilian Vogler)

Programm

22. Feb

2025

Samstag, 16.15 Uhr

Konzert 6

Johannes Brahms
(1833-1897)

Deutsche Volkslieder aus WoO 32 & 33

Sag mir o schönste Schäferin mein
Liebeslied
Drei Vöglein
Erlaube mir
Gunhilde
Der Reiter
Nachtgesang
Die Versuchung
Die Wollust in den Maien
Die Sonne scheint nicht mehr
Es steht ein Lind
Marias Wallfahrt
Die heilige Elisabeth
Scheiden
Guten Abend
Des Markgrafen Töchterlein
In stiller Nacht
Ich stund an einem Morgen
Schnitter Tod
Der Jäger
Die beiden Königskinder
Der tote Gast
Das Mädchen und der Tod
Schwesterlein

Maximilian Vogler

Maximilian Vogler, geboren in Konstanz, konzertierte als Solist mit renommierten Ensembles wie der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Rundfunksinfonie Orchester Berlin, der lautten compagney Berlin und Gli Angeli Geneve. Eine enge Verbindung hat er zum Origen Festival Cultural in der Schweiz, wo er regelmässig Programme kuratiert. 2023 debütierte er an der Staatsoper Stuttgart in Bachs Johannes-Passion (Regie: Ulrisch Rasche) und nahm dasselbe Werk mit Gli Angeli Geneve auf. Weitere Auftritte 2023 umfassen G. Paisiellos «La Molinara» auf Schloss Rheinsberg. 2024 erscheint eine Einspielung von Louis Spohrs «Des Heilands letzte Stunden» mit dem Kammerchor Stuttgart, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und Frieder Bernius. Vogler ist Preisträger der Kammeroper Rheinsberg, Stipendiat der Stiftungen Lyra und Dienemann, und studierte bei Gerhild Romberger (Detmold) und Werner Güra (Zürich). Meisterkurse bei Marjana Lipovšek, Michael Honig, Ann Murray und Graham Johnson ergänzen seine Ausbildung. Aktuell wird er stimmlich von John Norris, Andrew Owens und Sami Kustaloglu betreut.

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Junko Holma

Junko Holma wurde in Japan geboren und studierte an der staatlichen Musikhochschule Tokio bei Professor Keiichi Matsuno, später in der Meisterklasse an der Musikhochschule Zürich bei Homero Francesch, wo sie mit dem Solistendiplom ihr Studium abschloss. Sie war Finalistin beim internationalen Klavierwettbewerb «Maria Canals» in Barcelona und besuchte Meisterkurse u.a. bei Nikita Magaloff, Bruno Canino und Homero Francesch.

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