Piano Festival Aarau

Johannes Obermeier

Klavier

VII. Pianofestival Aarau 2024:

«Auserlesen», Konzert 6

«The most impossibly difficult things ever written for the piano.» So beschreibt der Musikkritiker Harold C. Schonberg die 53 Studien über die Chopin-Etüden von Leopold Godowsky. Godowskys Faszination und Hingabe an die originalen Chopin´schen Etüden spiegeln sich in seinen zahlreichen, technisch hoch anspruchsvollen Studien wider, die jedoch niemals den Eindruck einer Etüde sondern vielmehr die Leichtigkeit und Anmut eines Salonstücks einfordern. Die Gegenüberstellung der Etüden Godowskys mit jenen Chopins ist für mich eine besondere Freude und der Höhepunkt meines «auserlesenen» Programms im Rahmen des Pianofestivals Aarau. Mein eigenes Scherzo über die Tonnamen C-H-A-E stellt den Pianisten ebenso vor technische Herausforderungen. Das alleinnehmende Tonmotiv wandelt sich auf unterschiedlichste Art, mal lyrisch, mal drängend, mal expressiv, mal rasend. Ravels Meisterwerk Valses nobles et sentimentales wurde vom Publikum bei der Uraufführung im Jahr 1911 zerrissen. Kurze Zeit später jedoch hatten sie sich bereits als Standardrepertoire in der modernen Klavierliteratur etabliert. Kleine Walzer-Juwelen bezaubern mit ihren impressionistisch-klanglichen Sphären. Das Leidende, das Liebende, das Sehnsuchtsvolle, das Träumerische vereinen sich in den Liedern ohne Worte von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Auf kleinstem musikalischem Raum erschafft Mendelssohn grosse Gefühlswelten, lässt sie entstehen und vergehen.

Programm

17. Feb

2024

Samstag, 16.15 Uhr

Konzert 6

Ravel, Obermeier, Mendelssohn und Chopin

Maurice Ravel
(1875–1937)

Valses nobles et sentimentales

  1. Modéré, très franc
  2. Assez lent, avec une expression intense
  3. Modéré
  4. Assez animé
  5. Presque lent, dans un sentiment intime
  6. Vif
  7. Moins vif
  8. Épilogue: Lent

Johannes Obermeier

Scherzo über C-H-A-E

Felix Mendelssohn
(1809–1847)

Lieder ohne Worte Op. 53 und Op. 67

Auswahl nach Ansage

sowie einige Etüden nach Ansage von
Frédéric Chopin (1810–1849) und
Leopold Godowsky (1870–1938)

Johannes Obermeier

Johannes Obermeier (*1998) ist ein vielseitig begabter junger Künstler. Er erhielt ab seinem fünften Lebensjahr Klavierunterricht, als Achtjähriger begann er Saxophon zu lernen und drei Jahre später Trompete. Im Jahr 2012 wurde Johannes Obermeier in die Klavierklasse von Prof. Olaf Dressler und die Saxophonklasse von Prof. Koryun Asatryan an der Hochschule für Musik und Theater in München als Jungstudent aufgenommen. Neben der Musik begann er 2016 das Vollstudium der BWL an der Ludwig-Maximilians-Universität München, das er im März 2022 mit dem Master abschloss. Seit Herbst 2019 studiert Johannes Obermeier zusätzlich im Hauptfach Komposition bei Prof. Jan Müller-Wieland sowie Klavier im künstlerischen Hauptfach bei Prof. Adrian Oetiker an der Musikhochschule München.
Bereits seit vielen Jahren ist Johannes Obermeier gefragter Kammermusiker und Gast bei zahlreichen Festivals. In den letzten Jahren wurde er mehrfach zu Festivals in ganz Deutschland eingeladen und spielte mit Mitgliedern verschiedener deutscher Orchester. Seine Arbeit führt ihn zusammen mit Musikern wie Ianina Fialkowska, Volker Banfield, Ian Bostridge, Gerold Huber, Peter Michael Hamel, Joshua Weilerstein, Yaron Rosenthal, Christian Lauba, Mark Andre und Minas Borboudakis.
Johannes Obermeier ist Preisträger zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe. Er ist Gewinner des Pegalogospreises 2016, des Günter-Bialas-Förderpreises 2022 der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, 2. Preisträger des Steinway-Förderpreises 2022, 1. Preisträger des Wettbewerbs um den Kulturkreis Gasteig 2022 sowie Stipendiat des Deutschlandstipendiums. Jüngst ging er als Sieger des 3. Preises des Internationalen Wettbewerbs der ARD im Fach Klavier hervor. Nur wenige Tage darauf gewann er den 2. Internationalen Schimmel Klavierwettbewerb als erster Preisträger und errang dabei ebenso den Publikumspreis. Solistisch trat er mit Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Münchner Kammerorchester und dem Münchner Rundfunkorchester auf.
Im April 2023 nahm Johannes Obermeier seine Debut-CD mit Bechstein und dem Label Genuin auf. Enthalten sind Werke von Schumann, Ravel, Chopin, Godowsky sowie eine Eigenkomposition. Die CD wird im Frühjahr 2024 veröffentlicht.

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