«The most impossibly difficult things ever written for the piano.» So beschreibt der Musikkritiker Harold C. Schonberg die 53 Studien über die Chopin-Etüden von Leopold Godowsky. Godowskys Faszination und Hingabe an die originalen Chopin´schen Etüden spiegeln sich in seinen zahlreichen, technisch hoch anspruchsvollen Studien wider, die jedoch niemals den Eindruck einer Etüde sondern vielmehr die Leichtigkeit und Anmut eines Salonstücks einfordern. Die Gegenüberstellung der Etüden Godowskys mit jenen Chopins ist für mich eine besondere Freude und der Höhepunkt meines «auserlesenen» Programms im Rahmen des Pianofestivals Aarau. Mein eigenes Scherzo über die Tonnamen C-H-A-E stellt den Pianisten ebenso vor technische Herausforderungen. Das alleinnehmende Tonmotiv wandelt sich auf unterschiedlichste Art, mal lyrisch, mal drängend, mal expressiv, mal rasend. Ravels Meisterwerk Valses nobles et sentimentales wurde vom Publikum bei der Uraufführung im Jahr 1911 zerrissen. Kurze Zeit später jedoch hatten sie sich bereits als Standardrepertoire in der modernen Klavierliteratur etabliert. Kleine Walzer-Juwelen bezaubern mit ihren impressionistisch-klanglichen Sphären. Das Leidende, das Liebende, das Sehnsuchtsvolle, das Träumerische vereinen sich in den Liedern ohne Worte von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Auf kleinstem musikalischem Raum erschafft Mendelssohn grosse Gefühlswelten, lässt sie entstehen und vergehen.
2024
Konzert 6
Maurice Ravel
(1875–1937)
Valses nobles et sentimentales
Johannes Obermeier
Scherzo über C-H-A-E
Felix Mendelssohn
(1809–1847)
Lieder ohne Worte Op. 53 und Op. 67
Auswahl nach Ansage
sowie einige Etüden nach Ansage von
Frédéric Chopin (1810–1849) und
Leopold Godowsky (1870–1938)